Starke Emotionen und energische Ideenschmiede

Schoningen: In ein Wechselbad von Emotionen und überraschende Fakten versetzte der Vorstand des SC Schoningen die mit rund 100 Mitgliedern gefüllte vereinseigene Turnhalle bei der Mitgliederversammlung. Stehenden Applaus und einen Reisegutschein erhielt Elke Wieneke, die nach 54 Jahren Übungsleitertätigkeit verabschiedet wurde: Vorsitzender Jörg Grabowsky: „Eine herausragende Ehrenamtliche hat am 18.06. in ihrer letzten Turnstunde die Ehrung „Ehrenamt überrascht“ erhalten.“ Ein weiterer bewegender Moment war sein Rückblick auf die Gratulationen an Vereinswirtin Gertrud Heitel, die 20 Jahre die Vereinsgaststätte führt. „Sie ist die Königin der Organisation, die Kaiserin des freundlichen Wortes und die Meisterin des Terminkalenders.“

In Abwesenheit wurden die Damen-Handball als Meister und Aufsteiger in die Landesliga geehrt. Die Damen waren allerdings komplett auf einer Mannschaftsfahrt in Düsseldorf unterwegs.

Eigens zur Meister-Ehrung der II. Herren war Kerstin Gerl (Region HRSN stellv. Vorsitzende Bildung und Staffelleiterin für den weiblichen Bereich) angereist. Sie gratulierte den Männern, die bis Februar dieses Jahres verlustpunktfrei (18:0 Punkte) waren und am Ende mit 23:5 Punkten die Tabellenspitze gehalten haben.

Eine bedeutende Neuerung gibt es zum 01.08. Linus Reiher (Schönhagen) wird für ein Jahr als FSJ-Kraft mit dem Schwerpunkt Handball eingesetzt. Weitere Einsatzgebiete sind die Uslarer Grundschulen und Teilbereiche des SC wie Buchhaltung, Übungsstunden und Haustechnik.

Der Verein ist sehr gut aufgestellt und wirtschaftlich gesund. Aus fast 70 Angeboten können die Mitglieder wählen. Aus Sicht des Vorstandes besteht aus vier wesentlichen Gründen Handlungsbedarf, den SC Schoningen weiterzuentwickeln

„Wir sind zu klein um groß zu sein und zu groß um klein zu bleiben“, die Logistik mit den externen Anforderungen ist ehrenamtlich nicht mehr zu stemmen, sagt Jörg Grabowsky.

Aufwand ist nicht machbar:

Es gibt immer noch ganz viele Menschen, die helfen und mitwirken wollen - aber nicht dauerhaft und regelmäßig. Ehrenamtliche Übungsleiter finden überall Wirkungskreise. Sie wachsen leider nicht nach.

Der Hausmeister hat die Stunden reduziert, die Verwaltungskraft ist bereits im Ruhestand und nur noch geringfügig beschäftigt. Alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sind über 60 Jahre jung und haben den verdienten Ruhestand vor Augen oder sind schon mittendrin.

Drei von vier Heizungen sind 25 Jahre und älter. Es ist abzusehen, dass hier etwas passieren muss. Über die Kostenentwicklungen und den künftigen Energieverbrauch müssen wir hier nicht referieren.

Keine Denkverbote – „think big“ – denke groß, Einschränkungen kommen von ganz alleine

Grabowsky: „Im Vorstand haben wir alles, was wir für machbar halten, als Idee aufgeschrieben. Entstanden ist eine lange Liste mit möglichen Projekten, die zu uns und zum Uslarer Land passen können. Passiert ist das in dem Bewusstsein, dass wir zwar Ideen verfolgen und für „gut“ befinden können, sie aber schlichtweg nicht machbar sein können, wenn sie nicht wirtschaftlich sind. Herausgekommen sind die drei Rubriken „Essentiell“, „Sinnvoll und hilfreich“ und „„nice-to-have“.

Der Vorstand freut auf kritische Anmerkungen aus dem Verein genauso wie auf weitere Ideen.

Karsten Teiwes stellt Kassenbericht vor. Mit der stolzen Zahl 501.509,05 € hat der Umsatz erstmalig die halbe Million erreicht.

Die Kassenprüfer haben eine intensive stichprobenartige Prüfung der mehreren tausend Belege durchgeführt. Besonders erfreulich: 50.178,03 an Zuschüssen und Spenden. Im Jahr 2024 rechnet Teiwes mit einem ausgeglichenen Haushalt. Auch im laufenden Jahr investiert der SC in seine Anlagen. Beispielhaft nennt Karsten Teiwes die Übernahme des SC – Busses aus dem Leasing (13.500,00), die neue Reinigungsmaschine für die Halle (4.000,00 €) und die Sanierungsarbeiten in Eigenleistung am Sportheim und den Tennisplätzen (4.000,00 €).

Sehr viel Aufwand betreibt der SC bei Ehrungen. Wertschätzend und umfassend wird für jedes einzelne Mitglied eine kleine Laudatio mit dem Werdegang, Aktivitäten und Anekdoten im Verein verfasst und verlesen.

Ehrenmitgliedschaft
Sehr emotional wurde es zum Schluss in der Turnhalle, als Willi Betker zusätzlich die Ehrenmitgliedschaft verliehen wurde. Jörg Grabowsky würdigte nicht nur den verdienten Akteur, sondern vor allem den Durchhaltewillen trotz schwerer Krankheit. Er ist mittlerweile erblindet. Damit ist er ein Vorbild für alle. Dieser bewegende Moment wurde mit begeistertem Beifall und auch einigen Tränen geradezu gefeiert.

Nach einer kurzen Laudatio vom Ehrenvorsitzenden Ernst Wieneke wurde Jörg Grabowsky zum 24 Male zum Vorsitzenden gewählt. Der bedankte sich beim engagierten Vorstandsteam mit Stephan Sielhorst, Tatjana Wieneke und Michael Holz stellvertretende Vorsitzende, Kassenwart Karsten Teiwes und Schriftführerin Lena Tesmar, die allesamt ohne Gegenstimme bestätigt wurden.

Auch alle 16 Fachausschussleiter wurden einstimmig wiedergewählt. Gleiches gilt für die Mitglieder des Ehrenrates mit Wilhelm Oppermann, Elke Wieneke, Edith Brekerbohm, Hermann Rieck, Karl Groppe, Karl-Heinz Kerl, Elisabeth Wieneke, Wiltrud Wegener und Beate Fischer sowie für die Kassenprüfer Bernd Gerl, Dirk Riemenschneider, Jan Lessner-Schminke und Christian Wegener

Bei den Satzungsänderungen wurden formale Wünsche des Finanzamtes erfüllt, die vorab von Stephan Sielhorst erläutert wurden.